30. Dezember 2018
Die Toniebox – eine ehrliche Kritik
KategorienFreizeit | Produkttests | Vaterfreuden
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Es handelt sich bei diesem Beitrag nicht um bezahlte Werbung für die Toniebox. Er steht in keinerlei geschäftlicher, kommerzieller oder sonstiger Verbindung zum Hersteller.
Es war soweit: zu Weihnachten bekam mein 2,5 Jahre alter Sohn endlich seine eigene Toniebox geschenkt, zusammen mit diversen Tonies. Unter seinen Kindergartenfreunden war dies schon lange ein gängiges Spielzeug, wir hatten allerdings das Gefühl, nicht sofort mit jedem Trend gehen zu müssen. Zumal die Toniebox eher etwas für Kinder ab 3 Jahren zu sein scheint (was sich bestätigen sollte). Nun war es aber soweit. Grund genug für mich dem ganzen nach ein paar Tagen ein kleines Review zu widmen und bei Bedarf nach längerer Testphase zu updaten.
Installation der Toniebox
Das Prinzip der Toniebox ist simpel. Eine per WLAN mit einem Cloudkonto verbundene und auch sonst kabellose Box, auf deren Oberseite sich kleine Figuren stellen lassen. Diese spiegeln die Geschichten wieder, welche alsbald von der Box über einen großen Lautsprecher abgespielt werden, stellt man die Tonies an den vorgesehenen Ort. Ein Beispiel: Benjamin Blümchen der einen Ball trägt, aktiviert die Geschichte „Benjamin Blümchen und der Zoo-Kindergarten“.
Startet man die Toniebox das erste Mal, muss die Toniebox konfiguriert bzw. mit einem WLAN verbunden werden. Das ganze geschieht über eine Webseite, auf der ein Cloudkonto registriert werden muss, mit der wiederum die Toniebox verknüpft wird. Der Prozess ist zwar recht simpel gestaltet, für Laien allerdings meiner Ansicht nach eine kleine Herausforderung. Beispielsweise fungiert die Toniebox zwischenzeitlich selbst als WLAN-Hotspot mit dem sich verbundenen werden muss. Ein leuchtendes Symbol auf der Oberseite der Box vermittelt jederzeit Feedback.
Das ist je nach verwendetem Konfigurationsgerät recht umständlich. Der Hersteller weiß wohl darüber Bescheid, der Toniebox liegt ein Hinweis bei diese erste Konfiguration bereits im Vorfeld vorzunehmen, und nicht erst etwa an Heiligabend. Ich vermute zusätzlich, dass hier vermieden werden soll, dass die Server des Herstellers zu Stoßzeiten wie Weihnachten lahmgelegt werden. 🙂
Die Handhabung
Hat man es durch diesen Installationsprozess geschafft, erweist sich die Handhabung als durchaus einfach. Auf der Oberseite der Toniebox befinden sich neben dem Leuchtsymbol/der Aufstellfläche für die Tonies noch ein Kopfhöreranschluss sowie ein großes und ein kleines Spitzohr. Diese beiden Ohren sind die einzigen sichtbaren Steuerelemente. Hierüber kann die Lautstärke geregelt sowie die Toniebox angeschalten werden.
Ist die Toniebox gestartet, wird ein Tonie (nach einer kurzen Wartezeit, zum Ärger meines Sohnes) auf das vorgesehene Feld gestellt. Benutzt man den Tonie das erste Mal, registriert die Box diesen und lädt dessen Geschichte von den Servern des Herstellers direkt in den Speicher der Box. Der Tonie selbst dient also nur als „Kaufbeleg“, die eigentliche Magie passiert zwischen Cloud und Toniebox. Ist dieser initiale Download abgeschlossen, lässt sich die Geschichte mit Hilfe des Tonies auch ohne WLAN-Verbindung aus dem Speicher zur Wiedergabe laden.
Vor- und Zurückspulen wird durch Neigung der Box nach links bzw. rechts ausgelöst. Einer meiner Kritikpunkte ist es, dass die Box um zum nächsten Kapitel zu springen, einen Klaps auf die rechte Seite benötigt. Dieser Klaps kann nicht sanft sein, er braucht etwas Schwung. Für meinen Sohn ist das nicht nur unnötig schwierig, ich halte es auch für grenzwertig dass er die Box schlagen muss. Das hätte man auch, nun ja, sanfter lösen können.
Hervorzuheben ist die Memory-Funktion der Box. Nehme ich einen Tonie während der laufenden Wiedergabe von der Box herunter, unterbricht die Wiedergabe. Stelle ich den Tonie wieder zurück, startet die Wiedergabe von der gemerkten Stelle. Leider funktioniert dies nicht, wenn zwischenzeitlich ein anderer Tonie auf die Box gestellt wird.
Die Kreativtonies
Positiv hervorzuheben sind die sogenannten Kreativtonies. Hierbei handelt es sich im Grunde um Tonies, die nicht wie die „normalen“ Tonies vom Hersteller mit einer Geschichte bespielt wurden, sondern selbst über das Cloud-Konto gefüllt werden können. Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig. „Unser“ Kreativtonie spielt aktuell beispielsweise einen Gute-Nacht-Gruß von mir sowie das Lieblingslied meines Sohnes ab.
Zukünftig sollen die Großeltern eine Gute-Nacht-Geschichte einlesen, sowie alte Benjamin-Blümchen-Kassetten auf den Kreativtonie übertragen werden. Da die Laufzeit auf 90 Minuten beschränkt ist, müssen dafür wohl noch weitere Kreativtonies angeschafft werden. Meine Verlobte und ich sind uns allerdings einig, dass diese zukünftig auch unsere Hauptinvestition werden. Allein schon aus dem im folgenden Abschnitt genannten Grund.
Preisgestaltung und Sonstiges
Offen und ehrlich: die Tonies sind zu teuer. Während die Toniebox selbst laut Empfehlung des Herstellers mit rund 80 Euro zu einem guten Preis zu haben ist, schlagen die Tonies ordentlich zu Buche. Ein Benjamin-Blümchen-Tonie mit einer 60 minütigen Geschichte kostet 14,99 Euro. Der Grüffelo mit einer Laufzeit von 21 Minuten kostet ebenfalls 14,99 Euro. Eine 20-Minuten Peterson und Findus Geschichte? 14,99 Euro. Während Benjamin Blümchen also noch ein „Schnäppchen“ ist, ist die Preispolitik bei Geschichten die ein Drittel der Laufzeit umfassen schlicht nicht nachvollziehbar.
Jede Toniebox enthält im Starterpaket einen Tonie. Ich empfehle bei Bedarf den Kauf eines Kreativtonie sowie zusätzlich 1-2 weitere Tonies mit den Lieblingsgeschichten des Kindes. Mehr braucht es meiner Ansicht nach nicht. Mit einem Starterpaket plus einem Kreativtonie ist man für geringes Geld gut bedient, zumal sich ein Kreativtonie bei Bedarf mit mindestens zwei der im vorherigen Absatz genannten Geschichten bespielen lässt, sollten diese bereits anderweitig einmal erworben worden sein. Interessanterweise kosten Kreativtonies lediglich 11,99 Euro.
Die Verarbeitung ist sehr hochwertig. Das Herstellerversprechen, dass die Box viel Action und Gewalteinwirkung aushält, ist durchaus glaubhaft. Auch die Lade- und Akkulaufzeiten sind hervorzuheben. Aus einer kurzen Ladezeit resultiert eine lange und vorbildliche Akkulaufzeit.
Fazit
Mein Sohn ist sehr zufrieden mit seiner Toniebox. Er muss nicht mehr zu mir kommen wenn er sein Lieblingslied hören möchte. Zum spielen stellt er seinen Benjamin Blümchen Tonie auf. Gehen wir ins Bett, ist das Sandmännchen seine bevorzugte Wahl. Die Box schaltet sich nach dem Ende der Geschichte innerhalb kurzer Zeit von selbst aus, weswegen ich problemlos das Zimmer verlassen kann, sollte er eingeschlafen sein.
Die Verarbeitung ist hochwertig und bis auf wenige Kritikpunkte durchdacht. Die Preispolitik ist nicht nachvollziehbar, ich bleibe bei meiner Empfehlung zum Starterpaket und einem Kreativtonie, welche ihr Geld wirklich wert sind.
Das stimmt, die Box ist super! Man kann sich auch CDs aus der Bücherei ausleihen und dann auf die Kreativtonies spielen, dann „lohnt“ es sich auch.
Hallo, die Box ist gut aber Verbesserungsvorschlag: Um ein Lied vorzeitig zu wechseln muss man seitlich gegenschlagen. Doch für mich als Erwachsener ist der Kraftaufwand oft schon kaum aufzubringen. Da sollte es eine andere Möglichkeit geben! Mit Bitte um Änderung verbleibe ich mit freundlichen Grüßen HR